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Peter Janssen Maler und Kunstprofessor

 

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Die künstlerischen Wurzeln

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© 2015 Stephan Kotthaus

aktualisiert:13.07.2015

 


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Peter Janssen , ein Maler, der zu Lebzeiten sehr aktiv und produktiv war, hat uns ein großes Werk hinterlassen. Als seine Nachkommen haben wir uns vorgenommen es weiter mit Leben zu füllen und dieses bedeutende Werk der Allgemeinheit im Internet vorzustellen.

Peter Janssen stammt aus einer Familie mit einer langen, künstlerischen Tradition.

Deshalb ist es erforderlich, ein bißchen weiter auszuholen.

Vor fast 200 Jahren nimmt diese Entwicklung ihren Anfang, als der 1816 im ostfriesischen Dorf Jübberde geborene Landwirtssohn Tamme Weyert Theodor Janssen (im folgenden verkürzt "Theodor Janssen" genannt) seinen Heimatort verließ, um sich in Düsseldorf - ausgestattet mit einem Stipendium der Ostfriesischen Landschaftskasse - als Maler an der Königlich Preußischen Kunstakademie ausbilden zu lassen.

Theodor Janssen machte sich als Stecher berühmter Gemälde einen Namen, zu denen sowohl die Historienbilder Carl Friedrich Lessings, als auch die Genrebilder von Johann Peter Hasenclever, vor allem dessen berühmter Gemäldezyklus zur ..Jobsiade", gehörten.

Theodor Janssen

Enge Freundschaften, wie sie unter den jungen Künstlern der Düsseldorfer Kunstakademie verbreitet waren und von denen u. a. die vielen Freundschaftsbilder zeugen, auf denen sich die jungen Maler gegenseitig porträtierten, verbanden auch Theodor Janssen mit dem Stillebenmaler Johann Wilhelm Preyer (1803-1889) und Johann Peter Hasenclever (1810-1853), der auch das Porträt Theodor Janssens malte, das im Besitz des Düsseldorfer Künstlervereins "Malkasten" ist, zu dessen Gründern beide Künstler gehörten.

Theodor Janssen wurde auch außerhalb Düsseldorfs als Porträtist annerkannt. Von seinen Fähigkeiten in diesem Fach zeugt sein Porträt des Dichters Ferdinand von Freiligrath, eine signierte Bleistiftzeichnung, die ebenfalls im Stadtmuseum erhalten ist.

1867 gab Theodor Janssen seine Tätigkeit als Kupferstecher auf und wurde Zeichenlehrer an der Düsseldorfer Luisen-Schule. Fast erblindet starb er 1894. Daß die Kinder des Elternpaares Theodor und Laura Janssen hervorragende künstlerische Anlagen erbten, wundert uns nicht.

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Drei der Söhne, der 1844 geborene Peter, der 1846 geborene Theodor und der 1855 geborene Karl, ergriffen künstlerische Berufe.
Peter, der bereits mit 15 Jahren seine Ausbildung als Maler an der Kunstakademie begann und dort Schüler von Carl Müller, Carl Sohn und Eduard Bendemann war, erzielte mit seinen Wandbildern im Krefelder Rathaus, Szenen aus dem Leben Hermanns des Cheruskers darstellend, den Durchbruch als Historienmaler.

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Auch mit der Düsseldorfer Stadtgeschichte hat sich Peter Janssen in einem monumentalen Leinwandbild beschäftigt. 1893 entstand sein Gemälde "Der Mönch Walther Dodde und die bergischen Bauern vor ihrem entscheidenden Eingreifen in die Schlacht von Worringen". Es kann als das "Stadtgründungsbild" angesehen werden, denn nach der (dank dem Eingreifen der bergischen Bauern) siegreichen Schlacht bei Worringen am 5. Juni 1288, verlieh der dankbare Graf Adolf V. von Berg den Düsseldorfern am 14. August 1288 die Stadtrechte. Seiner historischen Bedeutung entsprechend hängt das dem Stadtmuseum gehörende Gemälde im Jan-Wellem-Saal des Düsseldorfer Rathauses.

Über den 1846 geborenen Bruder Theodor, der bereits 1886 starb, ist leider recht wenig bekannt. Er wurde Architekt und war zugleich Professor an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf. Von ihm entworfene Bauten sind offenbar nicht erhalten, so daß hier den Angaben der Familienchronik nichts hinzugefügt werden kann.

Dagegen ist der 1855 geborene Karl Janssen in Düsseldorf durch sein Werk noch immer präsent. Er trat 1873 als Schüler von Professor August Wittig in die Bildhauerklasse der Düsseldorfer Kunstakademie ein.

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Ein mehrjähriger Studienaufenthalt in Rom machte ihn sowohl mit der antiken Kunst als auch mit dem römischen Barock vertraut, zwei Stilrichtungen, die sich in seinem bildhauerischen Werk in historisierender Manier verbanden.

Auch Karl Janssens Karriere als Bildhauer ist eng mit der kunstgeschichtlichen Entwicklung an der Düsseldorfer Kunstakademie verbunden. Eine Bildhauerklasse war erst 1862 eingerichtet worden. In den Gründerjahren, in denen Karl Janssen seine Ausbildung begann, entstand aus dem gestiegenen Repräsentationsbedürfnis wohlhabender Bürger (vor allem Industrieller) ein Bedarf an Skulpturen - sei es zum Schmuck der Villen und Gärten, sei es zur Zierde der Grabstätten.

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Eines der frühesten und stimmungsvollsten Werke Karl Janssens ist sein für den Düsseldorfer Industriellen Albert Poensgen (gestorben 1880) 1883 ausgeführtes Grabmal auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof.
1884 schuf er zusammen mit dem Bildhauer Joseph Tüshaus, die für das Kaiserfest bestimmte Brunnenplastik "Vater Rhein und seine Töchter" die, in Bronze gegossen, den Platz vor dem Ständehaus (Landtag) einnimmt.

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Sein Hauptwerk wurde das ebenfalls erhaltene Reiterstandbild Kaiser Wilhelms 1. (1889), das im Herzen Düsseldorfs auf dem Martin Luther Platz seinen Platz gefunden hat.

Schließlich schlug auch Karl Janssen die akademische Laufbahn ein. Nach dem Tode August Wittigs wurde er Professor für Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine Tochter Gerda heiratete 1908 den Düsseldorfer Industriellen Dr. Hugo Henkel. Im Auftrag der Familie Henkel entstanden mehrere Bildwerke, u. a. das um 1925 ausgeführte Mausoleum der Familie Henkel auf dem Nordfriedhof als ein neoklassizistisches Spätwerk des 1927 verstorbenen Künstlers. Die ins Stadtmuseum gelangte, unsignierte Büste Akademiedirektors Peter Janssen dürfte ein Werk Karl Janssens sein.

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Akademiedirektor Peter Janssens ältester, 1874 geborener Sohn - wiederum auf den Namen Peter getauft - setzte die Künstlerreihe in der Familie Janssen nicht fort. Nach einem Medizinstudium praktizierte er an der Medizinischen Akademie, der Vorgängerin der Düsseldorfer Universität. 1904 heiratete der junge Arzt Martha Leiffmann. Als Geheimer Commerzienrat und Bankier, sowie als Stadtverordneter genoß ihr Vater, Moritz Leiffmann, hohes Ansehen. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Peter Janssen Professor. Als Chirurg und Urologe war er eine Kapazität seines Faches. 1926 initiierte er die Gründung der Golzheimer Klinik, deren Chefarzt er bis zu seinem Tode war. Peter Janssen (der Jüngere) hat seinen Vater 1938 porträtiert.
 

Früh offenbarte dcr 1906 geborene erste Sohn des Arzt-Ehepaares seine künstlerische Begabung. Dem Wunsch, Maler zu werden und damit die künstlerische Tradition der Familie wieder aufzunehmen, wurde Verständnis entgegengebracht und jegliche Unterstützung gewährt, was in dieser kunstsinnigen Umgebung natürlich erscheint.

Bereits im Alter von 12 Jahren sehen wir den jungen Peter Janssen in dem für die Zeitmode typischen Matrosenanzug mit einer Palette vor einer Staffelei für den Fotografen posieren.

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Sein Werdegang wurde ganz erheblich dadurch gestört, daß er wegen ..nichtarischer" Abstammung - der Vater seiner Mutter und die Mutter seines Vaters gehörten der jüdischen Religionsgemeinschaft an, konvertierten jedoch vor der jeweiligen Eheschließung zum evangelischen Glauben - auf Grund des Reichskulturkammergesetzes vom 1.11.1933 Arbeitsverbot als Maler und Graphiker erhielt. 1944 wurde er in ein Konzentrationslager deportiert.

Sein Lebensweg führte ihn 1957 als Professor an der Hochschule für bildende Künste nach Berlin, wo er 1979 sein Leben beschloß.

 
 

 


 

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