Die Welt Peter Janssens
Der Maler Peter Janssen
war immer ein Einzelgänger. Das hat auch seine Retrospektive im
Kunstverein Hannover 1967 gezeigt.
Janssen schafft sich
einen Formenschatz, mit dem er seine Bilder baut. Lyrische und poetische
Farben sind für jedes Bild sorgfältig gewählt. Die Farbe ist für ihn
konstruktives Element. Mit ihr ist er ernst, prächtig, witzig und
hoffnungsvoll und erreicht dadurch beim Betrachter seine Wirkung.
Seine Bilder
beschränken sich auf drei wichtige Themen: Stilleben, Landschaft ohne
und Landschaft mit Lebewesen.
Als einer von ganz
wenigen deutschen Malern hat er die Wichtigkeit und Schönheit der
einfachen und unentbehrlichen Dinge für die sonst so ernste und
schwermütige deutsche Kunst entdeckt. Das aber in einer ganz anderen,
eigenen Weise, als es uns erstmalig die Kubisten oder Fernand Leger in
den frühen dreißiger Jahren gezeigt haben. Man muß hier unwillkürlich an
Bruno Goller denken, mit dem Janssen eine mehr als 40jährige
Freundschaft verbindet.
Landschaften mit kugeligen und träumenden Bäumen, Wäldern, Felsen,
speienden Vulkanen,
Meere mit Transatlantikern, mit
sinkenden, brennenden Schiffen, Sonnen und Lichtinseln, sowie die
märchenhafte
"Insel der Sirenen". Die Erhabenheit der Natur ohne Wesen wird auch
in lyrischen
Wolken mit Flugzeugen oder
Radarstationen betont. Und zuletzt Bilder, in denen Menschen
spazierengehen oder feiern (z. B. "Fest in Palma", "Paseo",
" Vier Bäume und Figuren "). Die Welt dieser Bilder ergeht sich in
bukolischer Landschaft.
Janssen selbst sagt
über sein Schaffen: "Gewissermaßen ist es gleichgültig, ob man einen
Heiligen oder ein startendes Flugzeug malt. Man sollte malen, wie man
etwa einen Brief schreibt. Von irgendeiner Seite aus dem Jen- oder
Diesseits werden mir die Bilder geliefert".
Optimismus und Lebenslust breitet sich in den Malereien der letzten
Jahre deutlich aus. Es ist gewiß nicht nur der Ausdruck eines
lebenserfahrenen Malers, sondern auch Protest gegen Grausamkeit und
Egoismus unserer Gegenwart.
Jaroslav Borovička