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Karl Janssen 1855 - 1927
Bildhauer und Kunstprofessor in Düsseldorf
 

Eine Übersicht aller Inhalte dieser Website

 

Das künstlerische Schaffen
Quelle:
Jutta Dresch
Karl Janssen und die
Düsseldorfer Bildhauerschule
Triltsch Druck und Verlag GmbH & Co KG
Düsseldorf ISBN 3-7998-0055-7

 
     


Familiäre Wurzeln

Um die Jahreswende 1835/36 kam der 19jährige TAMME WEYERT THEODOR JANSSEN aus dem ostfriesischen Jübberde mit dem Wunsch nach Düsseldorf, an der Kunstakademie Malerei zu studieren. Jedoch fand er keine Zuneigung zu der von Akademiedirektor Wilhelm von Schadow vertretenen idealen, religiösen Malerei und trat der von Professor Joseph von Keller geleiteten Kupferstecherklasse bei. Als gängige Reproduktionstechnik trug der Kupferstich noch Mitte des 19. Jahrhunderts zur Verbreitung der Kenntnis von Gemälden bei. Dies galt auch für die Arbeiten der Düsseldorfer Malerschule, wobei dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen häufig die Rolle als Auftraggeber und Verteiler der Graphiken zufiel. 

Nach einem Studienaufenthalt in München während des Winters 1839/40 unternahm Theodor Janssen im Herbst 1840 eine Studienreise, die ihn nach Venedig und in die Schweiz führte. Auf dieser Reise wurde er von zwei engen Studienfreunden begleitet, dem Genremaler Johann Peter Hasenclever und dem Stilleben- und Landschaftsmaler Johann Wilhelm Preyer. Theodor Janssen stach drei Blätter nach Johann Peter Hasenclevers Gemäldezyklus zu Karl Amolds Jobsiade, der 1784 verfaßten burlesken Beschreibung von "Leben, Thaten und Meynungen von Hieronymus Jobs, dem Candidaten" (Untertitel). Aus dieser Folge, die 1844 von Julius Buddeus herausgegeben wurde, erzielte das Blatt Der Kandidat Jobs im Examen weite Verbreitung. Janssen erhielt dafür 1851 zwei Auszeichnungen, eine preußische Große Goldene Medaille und die gleiche Auszeichnung vom König von Hannover. Neben weiteren Arbeiten nach Hasenclever, Rudolf Jordan u.a. entstand um 1855 der Stich Luther verbrennt die Bannbulle nach dem gleichnamigen, heute verschollenen Gemälde von Carl Friedrich Lessing. Veröffentlichung und Verbreitung finanzierten Mitglieder der evangelischen Gemeinde Düsseldorfs. Bekannt ist auch, daß Janssen Stiche nach englischen Genrebildern anfertigte. Doch blieben seine künstlerischen Leistungen und Erfolge insgesamt sehr bescheiden.  

Im Sommer 1843 heirateten Theodor Janssen und Laura Hasenclever, die Schwester Johann Peter Hasenclevers. Laura gebar acht Kinder, von denen sechs (zwei Mädchen und vier Knaben) überlebten. 

Das Dasein der Familie Janssen war durchweg von finanziellen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Janssen mußte zwischen 1852 und 1856 mehrmals Düsseldorf verlassen, um auf Reisen ins rheinische Umland und nach Holland mit Portraitaufträgen Geld zu verdienen. Dem Konkurrenzdruck in Düsseldorf war er offensichtlich nicht gewachsen. Schließlich bescheinigte ihn1 Akademiedirektor Bendemann 1867 die Lehrbefähigung als Zeichenlehrer an Gymnasien und an Malschulen. Daraufhin fand Janssen eine Anstellung an der Düsseldorfer Luisenschule. Diese Tätigkeit übte er bis Ende der 1880er Jahre aus; dann zwang ihn eine zunehmende Erblindung, das Amt niederzulegen. Im Dezember 1844 kam als zweites Kind der Familie Janssen der Sohn Peter zur Welt. Im Jahr 1859 trat PETER JANSSEN in die Akademie ein. Seine Ausbildung erhielt er bei Wilhelm von Schadow, Carl Müller, Carl Ferdinand Sohn und Eduard Bendemann, der ihn für seine frühen Arbeiten besonders prägte. Bendemann verband in seiner Kunst ,, ...den heroischen Stil des Peter von Cornelius ...mit dem sentimentalen Gestue und der naturalistischen Auffassung Wilhelm von Schadows" (Katalog Düsseldorf 1979). 

Kurz nach Beendigung seiner Ausbildung gewann Peter Janssen 1869 den vom Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen initiierten Wettbewerb um die Ausmalung des Krefelder Rathauses, für das er bis 1873 in vier Hauptfeldern und fünf Supraporten die Taten Hermann des Cheruskers gestaltete. Mit diesen Wandgemälden gelang es ihm früh, seinen Ruf als Historienmaler zu begründen. In der Folgezeit kamen zahlreiche Aufträge für die Ausstattung öffentlicher Gebäude hinzu. In den Jahren 1874 bis 1876 entstand ein Zyklus mit Prometheus-Darstellungen für den zweiten Cornelius-Saal der Berliner Nationalgalerie. In diesen Saal wurde August Wittigs Cornelius-Büste integriert. Zwischen 1878 und 1881 arbeitete Peter Janssen an der Ausmalung des Rathaussaals in Erfurt. Dort entstanden Darstellungen zur Stadtgeschichte, Bilder mit religiösen und allegorisch-symbolischen Inhalten sowie eine Reihe Herrscherportraits. Die Bedeutung des Erfurter Zyklus ist umfassend. Stilistisch fand Janssen hier die von ihm für das Historienbild so hart erkämpfte Verbindung zwischen dem Stil der älteren Düsseldorfer Schule und den neuen zeitgenössischen Realismusbestrebungen, was sich vor allem in dem lebendigen Modellstudium der Einzelfiguren und Figurengruppen, aber auch in dem ausgewogenen, von malerischen und farbkompositionellen Überlegungen bestimmten Kolorit zeigt, das zwischen Fresko und Staffeleibild zu vermitteln sucht" (Dietrich Bieber!Ekkehard M.) 

Von 1884 bis 1890 malte Janssen drei Wandbilder für das zur Ruhmeshalle umgestaltete Zeughaus in Berlin. Im Jahr 1885 wurde er Mitglied der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin. In den Jahren 1887 bis 1893 entstanden für die Aula der neu erbauten Düsseldorfer Akademie Wandbilder mit Darstellungen der Lebensalter und des Lebens nach dem Tod. Wegen ihrer Vielfigurigkeit und der szenischen Vielschichtigkeit werden diese Gemälde zu einer barocken Phase in Peter Janssens mittlerer Schaffenszeit gerechnet. Das Programm der Düsseldorfer Aula wurde vervollständigt durch drei Deckengemälde, auf denen Allegorien Phantasie, Schönheit und Natur versinnbildlichten. Zwischen 1895 und 1903 malte Janssen in der Aula der Marburger Universität zwei historische Zyklen und zahlreiche Portraitdarstellungen. Seit 1890 wurde im Zuge der rheinischen Burgenromantik das Stammschloss der Grafen von Berg, Schloss Burg an der Wupper, wiederaufgebaut. Neben anderen Düsseldorfer Malern war auch Peter Janssen an der Ausstattung beteiligt. Von 1899 bis 1907 gestaltete er in der dortigen Kemenate mehrere Darstellungen des höfischen Lebens und des Alltagslebens der übrigen Bewohner der Burg. Hier näherte sich Janssen einer Grenzform der Historienmalerei, dem historischen Genre. Neben seinen Wandbildern schuf Peter Janssen nennenswerte Staffeleibilder. So malte er 1880 das ganzfigurige Bildnis des Akademieinspektors Holthausen (Berlin, DDR, Nationalgalerie), ,,(...) das stets als Zeugnis bester Düsseldorfer Bildniskunst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts geachtet wurde" (Dietrich Bieber!Ekkehard Mai).

Im Jahr 1877 übernahm Peter Janssen eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie und unterrichtete in der Folgezeit im Antikensaal. Gleichzeitig gründete er eine Naturzeichenklasse. "Köpfe und Acte wurden nicht mehr in monatelanger Quälerei durchgetiftelt, sondem in frischem Erfassen in wenigen Stunden hingehauen und so Blick und Auge geschärft und vor Allem der künstlerische Muth erweckt und gehoben, der unter der früheren senilen Correcturweise mit allen Mitteln unterdrückt worden war. Der Erfolg voll Janssens Unterrichtsmethode war ein beispielloser, eben weil die Methode nichts Anderes war, als die Einwirkung einer machtvollen Persönlichkeit, die durch ihr Vorbild und ihr Schaffen mehr wirkte, als durch Worte und Lehrmethoden, da ihr hauptsächliches Princip das war, den Schüler Alles selber machen zu lassen" (Friedrich Schaarschmidt)ll. Das Naturstudium, besonders die Richtigkeit des Kostüms, war auch für Peter Janssens eigenes Schaffen von großer Bedeutung, was schon für die Erfurter Wandgemälde konstatiert wurde. 1885 gründete Peter Janssen eine eigene Malklasse. Er gewann immer mehr Einfluß auf die Organisation der Akademie: 1893 wurde er ihr komissarischer Direktor, 1895 erhielt er die formelle Bestätigung für dieses Amt. Unter seinem Direktorat blühte die Historienmalerei innerhalb der Düsseldorfer Malerschule ein letztes Mal auf. Peter Janssen bekleidete das Amt des Akademiedirektors bis zu seinem plötzlichen Tod im Februar 1908. Der künstlerische Erfolg und die Akademiekarriere Peter Janssens müssen seinem um elf Jahre jüngeren Bruder Karl stets vor Augen gestanden haben. 

Studienjahre 

Karl war das fünfte Kind von Laura und Theodor Janssen. Er wurde am 29. Mai 1855 geboren. Über seine Kindheit und Jugend liegen keine Nachrichten vor; es ist lediglich bekannt, daß er bei seinem Bruder Peter erste Zeichenstudien absolviert hatl2. Wie sein Vater und sein Bruder erhielt KARL JANSSEN eine Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf. Im Studienjahr 1872/73 trat er in die Kunstschule ein. 

Der Wunsch, Bildhauer zu werden, schien von Anfang an festzustehen. Janssen war in diesem Studienjahr noch nicht in der Schülerliste von Wittigs Bildhauerklasse verzeichnet; er wurde jedoch in der Liste des Faches Kunstgeschichte genannt und dort als Bildhauer bezeichnet. Zu Beginn des darauffolgenden Studienjahres, am 6. Oktober 1873, trat Karl Janssen in die zweite Bildhauerklasse ein. Dort waren Wilhelm von Kempen und Leo Müsch seine Mitschüler; 1875 kam Max Reinhart hinzu, der nur zwei Jahre bei Wittig blieb. In der ersten Bildhauerklasse studierte bei Janssens Eintritt Heinrich Hoffmeister, der bereits 1873 nach Berlin wechselte. Wittigs Gehilfe Georg Neumann war ebenfalls in der ersten Bildhauerklasse eingeschrieben. Am Ende seines ersten Studienjahres in der Bildhauerklasse erhielt Janssen von Wittig folgende Beurteilung: "Janssen verspricht durch seinen Fleiß und Talente ein vorzüglicher Künstler zu werden"15. Im Studienjahr 1873/74 besuchte Janssen zusätzlich die von Dr. Lotz geleitete Bauklasse. Im Oktober 1874 trat Joseph Tüshaus in die Bildhauerklasse ein. Der in Münster geborene Tüshaus war vier Jahre älter als Janssen. Zwischen beiden entwickelte sich eine enge  Freundschaft, die sie über ihre Studienzeit hinaus verband und auch in gemeinsamen Arbeiten zum Ausdruck kam. Am Ende des Studienjahres 1875/76 erhielt Janssen von Wittig eine weitere Beurteilung: "Janssen verspricht, wenn er sich ungestört so weiter entwickeln kann, wie er es die 3 Jahre, welche er nun bei mir ist, getan hat, durch sein schönes Talent, sein Fleiß und vorzüglichen Charakter ein vollständig durchgebildeter Bildhauer, zu werden, der sowohl unserer Anstalt Ehre machen, als auch allen Anforderungen gewachsen sein wird, die das Vaterland an einen tüchtigen Künstler stellen kann" Entsprechende Beurteilungen wiederholten sich in der Folgezeit. In den Studienjahren 1875/76 bis 1878/79 wurde Janssen ein akademisches Stipendium gewährt. 

Anhand der Beurteilung für das Studienjahr 1877/78 läßt sich erstmals eine von Karl Janssen geschaffene plastische Arbeit fassen. Wittig hielt fest, Janssen ist gegenwärtig mit einer fast lebensgroßen Gruppe Antigone, Polyneikes die Grabesweihen spendend beschäftigt". Doch bleibt die Kenntnis von Janssens Werk auf diese schrift1iche Überlieferung beschränkt. Wittigs Beurteilung zum Ende des Studienjahres 1877/78 ist weiterhin zu entnehmen, daß Janssen ,,Anfang dieses Jahres in einer Concurrenz mit vierzehn jungen Künstlern den Preis, ein Reisestipendium nach Italien davon getragen hat. Abraham Wetter war 1869 in Düsseldorf verstorben; er hatte testamentarisch eine Stiftung von 3000 Talern verfügt, die den Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie zugute kommen sollte. Die Aufsicht über diese Stiftung wurde in die Hände des Kuratoriums der Akademie gelegt, das festsetzte, daß die Zinsen dieses Kapitals angesammelt werden sollten, ,,...bis sie 500 Thaler erreichen. Alsdann soll eine Concurrenz in Bildem ausgeschrieben werden und demjenigen, welcher die beste Arbeit geliefert, die Summe von 500 Thalern behufs eine Reise nach Italien zuerkannt werden“. Das Kuratorium legte somit ausdrücklich fest, daß von den Bewerbern bildnerische Werke einzusenden waren. An diese Bestimmung hatte sich auch Karl Janssen als Schüler der Bildhauerklasse zu halten. Er reichte eine Feder- und Bleistiftzeichnung ein, den Entwurf zu einem mehrteiligen Fries Barbarossazug. Die den Kreuzzug Kaiser Friedrichs I. thematisierende Vorlage zu Wandgemälden gelangte in die Sammlung der Akademie, ist aber weder erhalten noch näher beschrieben.  

Die Düsseldorfer Malerschule hatte sich früh mit Darstellungen zum Leben Barbarossas auseinandergesetzt. Der Reichsgraf von Spee nahm Mitte der 1820er Jahre Kontakte zu Peter von Cornelius auf, um den Gartensaal seines nördlich von Düsseldorf (bei Angermund) gelegenen Herrenhauses Schloss Heltorf mit Wandgemälden ausgestalten zu lassen. So entstand bis 1841 ein historischer Zyklus zum Leben Barbarossas, an dem mehrere Düsseldorfer Künstler beteiligt waren.

1826 vollendete Carl Stürmer das erste Bild. Neben anderen Darstellungen wurde in drei Bildfeldern der Kreuzzug Barbarossas (1189-1192) thematisiert. Carl Friedrich Lessing malte 1829 die Schlacht bei lkonium und entwarf die Erstürmung lkoniums, deren Ausführung Hermann Plüddemann im Jahr 1839 besorgte. Dieser gestaltete 1841 auch das letzte Gemälde des Zyklus, den Tod Friedrich Barbarossas. Es ist anzunehmen, daß sich Janssen in seinem Barbarossazug an den früheren Arbeiten der Düsseldorfer Malerschule orientierte. Das für eine Italienreise zweckgebundene Stipendium, das mittlerweile auf 1000 Taler erhöht worden war, nahm Karl Janssen erst nach Beendigung seines Akademiestudiums in Anspruch.  

Über Jahre hinweg studierten Janssen und Tüshaus gemeinsan bei August Wittig. Ab dem Studienjahr 1877/78 waren sie - mit Ausnahme des als Gehilfe beschäftigten Neumann - die einzigen Schüler der Bildhauerklasse an der Düsseldorfer Akademie. In seiner Beurteilung zum Studienjahr 1878/79 bemerkte Wittig: „Von Janssen und Tüshaus kann ich zu meiner Freude sagen, daß die Hoffnungen, welche ich schon seit Jahren über sie aussprach, sich durch ihre gegenwärtigen Leistungen in vollem Maße erfüllen. Für den Fall, daß bald an die Ausführung der Eckfiguren auf dem neuen Akademiegebäude gegangen werden sollte, wäre es dringend zu empfehlen, dem Tüshaus einige dieser Dekorationsfiguren zu übergeben. Tüshaus hat in den letzten Jahren schon mehrere lebensgroße Figuren in Sandstein und Holz vollendet, und es könnte daher, besonders, da er die Arbeit unter meiner Leitung durchführen würde, kein Zweifel über das Gelingen derselben entstehen (...) Janssen ist augenblicklich mit einem anderen ehrenvollen Auftrage beschäftigt, weshalb ich ihn für vorgenannten Zweck zur Zeit nicht in Vorschlag bringe" 

Die Eckfiguren für das neue Akademiegebäude wurden nicht realisiert, so daß auch in diesem Fall der akademischen Bildhauerei DüsseIdorfs ein Projekt nicht zugesprochen wurde. 

Welchen "ehrenvollen Auftrag" meinte Wittig in seiner eben zitierten Beurteilung Karl Janssens? Im Studienjahr 1879/80 erhielt Janssen eine einjährige Zurückstellung vom Militärdienst. So konnte er das Modell einer Justitia vollenden. Wittigs Bericht zufolge sollte Janssen diese Figur zu einer lebensgroßen Holzskulptur ausarbeiten und ,,...während des Punktierens dieser Arbeit wird er das Gegenstück dazu im Modell beginnen". Die Justitia wurde 1881 vollendet. 

Peter Janssen, der zwischen 1878 und 1881 den Rathaussaal in Erfurt ausmalte, vermittelte seinem Bruder den Auftrag für zwei das Bildprogramm ergänzende Figuren. Karl Janssens Justitia wurde gemeinsam mit dem von Wittig erwähnten Pendant, einer ebenfalls lebensgroßen Fortitudo, an der Fensterseite des Rathaussaales in Erfurt aufgestellt. Zwei von F. Harzer geschaffene allegorische Figuren, Benignitas und Industria, wurden dem Bild- und Figurenprogramm der beiden Düsseldorfer Künstler hinzugefügt. Der Erfurter Rathaussaal ist in dieser Ausstattung erhalten. 

Am 15. Oktober 1881 verließ Karl Janssen die Akademie. Er scheint sich während seiner gesamten Studienzeit der Lehre Wittigs gehorsam untergeordnet zu haben, denn Wittig bescheinigte ihm alljährlich neben seinem großen Talent ein gutes, ja "musterhaftes" Betragen. Aus diesem Grund kann Friedrich Schaarschmidts Überlieferung, Janssen habe die Wittigklasse nur so lange besucht, als er ,,...durch die Verhältnisse dazu gezwungen war, nicht den Tatsachen entsprechen. Janssen unternahm keinen Versuch, aus den vorgegebenen Bahnen auszubrechen; Wittig hätte ihm sonst keine so guten Zeugnisse ausgestellt. Auch Janssens späteres Schaffen steht in ungebrochener Kontinuität zu den akademischen Normen, die ihm Wittig vermittelte.

 
Es gibt sicherlich noch einige erhaltene Werke Karl Jassens. Für entsprechende Hinweise bin ich dankbar!
     
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