Auf der gegenüberliegenden Seite der
"Ersten Lebenszeit" ist das, Medaillon "Erste Spielen angebracht. Hier
wird gezeigt, wie ein glatzköpfiger älterer Mann den Sohn des Hauses als
kleinen Jungen auf der Schulter trägt. Der Träger ist nur von der Brust
an zu sehen und schaut, leicht vorgebeugt seine lebendige Last tragend,
die er mit den Händen jeweils an einem Bein festhält, lächelnd vor sich
hin. Der "kleine" Burgherr fühlt sich auf dem Alten, um dessen Hals er
ein Band als Zügel gezogen hat, wie auf einem Pferd. Die Bandenden hält
der Junge in beiden Händen, vergnügt schaut er nach unten. Seine blonden
Haare sind als Pagenkopf geschnitten, über dem er ein großes,
ausladendes Federbarett mit nach oben eingerollten Krempenteilen trägt.
Das Obergewand des Jungen ist ein Wams mit geschlitzten Ärmelansätzen
und ebensolchem Saum an der Hüfte. Der Unterkörper steckt in einer Art
Bundhose, die bis zu den Knien reicht, die Beine in Strümpfen mit
Halbschuhen an den Füßen.
Der alte Diener ist einfacher
gekleidet, soweit man das erkennt, hat aber einen großen runden
Schulterkragen. - Die beiden ungleichen Spielgefährten haben Zuschauer
oder Mitspieler, wie man an dem Kopf des Mädchens am unteren Bildrand
und dem ein kurzes Horn blasenden Jungen erkennen kann, der hinter dem
Rücken des Alten auftaucht. Das Mädchen schaut im verlorenen Profil
verlangend nach oben zu dem reitenden Jungen und berührt zart den linken
Unterarm des Dieners, so als wolle es auch einmal getragen werden. Links
unterhalb des Mädchenkopfes wird gerade noch eine Puppe mit breit
abstehenden Strohhaaren und einem steifen Arm sichtbar. Der Junge im
Hintergrund, dessen Oberkörper stark beschattet ist, trägt eine halbhohe
Kappe auf dem Kopf und hat ihn beim Blasen leicht angehoben.
Auch auf diesem Bild sind alt
und jung miteinander verbunden, aber nicht einfach einander
gegenübergestellt wie auf dem Bild mit der Wiege, sondern im Spiel
miteinander verbunden. Durch die Zusammengehörigkeit beider
Medaillonbilder in einer Fensternische wird so der Gedanke der
Lebensalterdarstellung fortgesetzt, denn der kleine Reiter - zuvor das
Kind
in der Wiege - ist jetzt
schon etwa fünfjährig, also größer geworden. Da das kleine Mädchen in
die Darstellung mit einbezogen ist, wird der Gedanke, daß Junge und
Mädchen einmal als Gefährten durchs Leben gehen, vorbereitet.